Lambretta Junior
1964 bringt Innocenti die Junior Baureihe und damit eine komplett neue Rollerfamilie auf den Markt. Die einfach gehaltenen Roller sollten über einen niedrigeren Preis neue Käuferschichten erschließen.
Das Konzept der Fahrzeuge weist einige Ähnlichkeiten mit Piaggio Fahrzeugen auf. So ist das Chassis selbsttragend und unter dem Fahrersitz findet sich unter einer kleinen Plastikwanne der Zugang zum Luftfilter. Der Motor hingegen ist zentral im Rahmen angeordnet und orientiert sich deutlich an der Bauweise der Li Motoren. Im Unterschied steht der Zylinder der Junioren. Je nach Modell wurden eine Sitzbank, ein Einzelsitz oder zwei Einzelsitze verbaut.
Der Motor versteckt sich unter Seitenhauben, die zum größten Teil alle außenliegende Verschlußhebel hatten. Die Gummiteile waren komplett grau, bis auf Kickstarter und Ständerfüße die auch hier schwarz waren.
J100/125
Die Cento erschien als erstes Fahrzeug der J-Baureihe. Dabei handelt es sich um einen kleinen Fehlgriff Innocentis. Der Marktforschung war ein kleiner Fehler unterlaufen, demzufolge eine Motorisierung mit 98 ccm die höchsten Absatzchancen auf verschiedenen Märkten hätte. Das stellte sich als falsch heraus und schon bald folgte die J125. Sowohl die Cento als auch die J125 hatten eine Doppelsitzbank, Dreigang Getriebe und 3.00-10” Bereifung. Die Cento leistet 4.7 PS und kratzte an den 80 km/h, während die J125 mit 5.8 PS die 80 km/h Barriere knackte.
Von der Cento wurden bis November 1965 17.642, von der J125 wurden bis Oktober 1966 21.651 gebaut.
J125 Starstream
Ab Mai 1966 wurde die J100/125 geliftet als Starstream vermarktet. Neu waren ein schmales Beinschild, eine neue Sitzbank und der sehr schöne Stellina Schriftzug mit dem Stern. Der Motor ist aus der J125 bekannt, verfügt jetzt aber über ein Viergang - Getriebe. Die Lackierung ist zweifarbig. Der Grundlack ist mit entweder roten oder blauen Seitenhauben und Kaskade abgesetzt. Die Seitenhaubenverschlüsse wechseln im Laufe der Zeit von den Hebeln zu den Innenverschlüssen.
Speziell für den englischen Markt gab es die Super Starstream. Hier gesellten sich zu den Vorzügen der herkömmlichen Starstream ein beweglicher Kotflügel und eine sehr gelungene Kaskade.
Durch den Wechsel zum Viergang - Getriebe beschleunigten Starstream und Super Starstream recht flott und erreichten eine Höchstgeschwindigkeit von 87 km/h. Im April 1966 wurde die Produktion von Starstream und Super Starstream gestoppt.
J125 3-Gang – 1. Version
(September 1964 bis Dezember 1964)
Zylindrische Aufnahme für das Lenkerschloß, vordere Gabel mit Anschlägen zum Schrauben.
J125 3-Gang – 2. Version
(Januar 1965 bis September 1966)
Rechteckige Aufnahme für das Lenkerschloß, vordere Gabel mit Anschlägen zum Stecken. Ab Januar vereinfachte Seitenhaubenverschlüsse.
J125 4-Gang – Star Stream & Super Starstream
(Ende 1967 bis Anfang 1968)
Seitenhauben mit DL- artigen Verschlüssen.