bgm PRO Stoßdämpfer
Montag, 07. August 2023

Grundeinstellung

Jeder Motorroller wird mit einer bestimmten Fahrwerksgeometrie konstruiert, hierbei spielen auch Höhe und der Gabelwinkel eine wichtige Rolle. Durch den Austausch einzelner Komponenten können diese Werte beeinflusst werden, und die Charakteristik geändert werden. Es ist darauf zu achten, dass die Front und das Heck immer zusammenpassen. Der Wechsel zu bgm-Stoßdämpfern bringt ein optimales Resultat wenn die vordere Gabel und die hintere Federung sehr gut zusammenarbeiten. Es ist sehr wichtig dass die Fahrhöhen beladen vorne und hinten in einem bestimmten Bereich liegen.

1. Aktuelle Einstellung des Fahrwerks notieren

2. Reifendruck prüfen Der Reifendruck und die Karkasse haben maßgeblichen Einfluss auf das Fahrwerk. Deshalb sollten Einstellungen immer bei gleichem Reifen und Reifendruck wie im Fahrbetrieb vorgenommen werden.

  Bei progressiven Federn steigt die Federrate mit zunehmendem Druck über den gesamten Federweg, während Federn mit zweistufiger Federrate einen definierten Übergangspunkt („crossover point“) haben, an dem die Rate sich ändert. Bei linearen Federn bleibt die Federrate stets gleich.  

3. Fahrwerk warmfahren Die Temperatur beeinflusst die Viskosität des Hydrauliköls und den Reifendruck.

4. Zug und Druckstufe ganz öffnen Wichtig bei erstmaliger Einstellung. Hierdurch bekommt man im weiteren Verlauf ein besseres Gefühl für die unterschiedlichen Einstellbereiche. Bei späteren Anpassungen kann auf diesen Schritt verzichtet werden.

*Der Negativfederweg ist der Weg, den die Feder durch den Fahrer und das Fahrzeug im Stand zusammengedrückt wird. Dieser ist der Spielraum, der zum Ausfedern über Vertiefungen in der Fahrbahn zur Verfügung steht. 5. Federvorspannung einstellen Mit Hilfe der Federvorspannung wird der Negativfederweg eingestellt. Nur bei progressiven Federn hat die Vorspannung Einfluss auf die die Härte der Feder. Ist eine Feder deutlich zu hart oder zu weich, hilft nur der Austausch der Feder.

Als Hilfsmittel können hier die Anschlaggummis vom Stoßdämpfer genommen werden. Alternativ kann man auch mit zwei Markierungen (Punkten) am Fahrzeug arbeiten. Liegen diese Punkte nicht auf der Achse des Stoßdämpfers, ist der hebelbedingt abweichende Federweg zu berücksichtigen.

Bei Rollern ist oftmals aufgrund der geringen ungefederten Masse der negative Federweg (N1) nicht zu ermitteln. Hier wird für Einstellungen nur N2 mit Fahrer und Zuladung benutzt.

Die Abbildung zeigt das Verhältnis von Federvorspannung zu Negativfederweg*. Sie zeigt auch, wie durch Ändern der Vorspannung der Prozentsatz des Federwegs verändert wird, der zum Ein- und Ausfedern zur Verfügung steht. Gesamtfederweg A = 100 % (Rad völlig entlastet bis Block) Negativer Federweg N1 (Fahrzeug ohne Fahrer und Zuladung) vorne = 10-20 %, hinten = 5-15 % Negativer Federweg N2 (Fahrzeug, Fahrer, Kraftstoff, Zuladung) Street: vorne = 30-35 %, hinten = 25-30 % Racing: vorne = 20-25 %, hinten = 15-20 %

Zugstufendämpfung:

Wenn sich das Fahrzeug instabil, schwammig und eher hüpfend anfühlt, sollte die Zugstufendämpfung erhöht werden. Drehen Sie zunächst den Einstellknopf 4 Schritte (Klicks) im Uhrzeigersinn. Machen Sie eine Probefahrt. Wenn sich das Fahrzeug jetzt zu hart und holprig anfühlt, einfach wieder zwei Schritte zurückstellen.

Ist das Fahrzeug zu hart und holprig, insbesondere bei einer Reihe von Stößen, sollte die Zugstufendämpfung reduziert werden. Drehen Sie den Einstellknopf 4 Schritte gegen den Uhrzeigersinn und machen Sie eine Probefahrt. Ist das Fahrzeug nun zu instabil und schwammig drehen Sie den Einstellknopf wieder um 2 Schritte zurück.

6. Zugstufe einstellen

Die Zugstufendämpfung wirkt der Federkraft beim Ausfedern entgegen. Beide Maximalstellungen testen, um ein Gefühl für den Dämpfer zu bekommen. Hierzu wird die Gabel im Stand durch einen kurzen kräftigen Stoß eingefedert. In der Aufwärtsbewegung die Hände locker am Lenker halten, um ein Gespür für die Bewegung zu bekommen. Dieses Einfedern sollte mehrfach geübt werden. Es muss mit ausreichendem Druck und im richtigen Winkel zur Federachse ausgeführt werden, um ein Überschwingen zu erzeugen, Eine geöffnete Druckstufe erleichtert diesen Schritt. m Punkt vorarbeiten, an dem die Gabel ein paar mm über N1 schwingt und dann zum Stillstand kommt. Sie darf nicht nachschwingen. Jetzt die Zugstufe leicht schließen, bis sie ohne Überschwingen genau in der Ausgangsposition N1 stehen bleibt. Analog mit dem hinteren Stoßdämpfer verfahren, Auch hier in der Aufwärtsbewegung versuchen, durch ein lockeres Halten des Hecks ein Gespür für den Stoßdämpfer zu bekommen. Zuletzt Gabel und Federbein zusammen testen. Hierzu mit einem kräftigen Stoß in der Fahrzeugmitte kräftig einfedern. Beide müssen symmetrisch arbeiten und gleichzeitig die Ausgangsstellung erreichen. TIPP: Alle Einstellungen/Schritte dokumentieren!

Die Abbildung zeigt das Verhältnis von Zugstufendämpfung und Traktion, Fahrzeugbeherrschung und Schluckvermögen der Federung. Wenn bei mehr Zugstufendämpfung die Traktion leidet, wächst dennoch das subjektive Gefühl der Fahrzeugbeherrschung. Die meisten Fahrer werden davon profitieren, weniger Zugstufendämpfung als gewohnt zu fahren.

Druckstufendämpfung:

Der Druckversteller für niedrige Geschwindigkeiten beeinflusst die Fahrhöhe, die Laufruhe bei kleineren Stößen und den Grip. Die Druckstufeneinstellung beeinflusst die Stabilität und Festigkeit bei Bodenwellen und in schnellen Kurven. Wenn das Fahrzeug eine niedrige Fahrposition hat, sollte der Druck bei niedriger Geschwindigkeit erhöht werden. Drehen Sie 4 Klicks im Uhrzeigersinn und testen Sie erneut. Wenn dies zu viel war, dann drehen Sie 1 Klick zurück. Wenn es sich bei kleinen kontinuierlichen Stößen holprig anfühlt oder schlechten Grip hat, sollte der Druck bei niedriger Geschwindigkeit verringert werden. Drehen Sie in vier Schritten gegen den Uhrzeigersinn. Machen Sie eine Probefahrt und nehmen Sie alle notwendigen Korrekturen mit jeweils 2 Klicks vor.

Wenn es sich in schnellen Kurven instabil anfühlt und die Tendenz hat, leicht in Bodenwellen und Schlaglöcher einzutauchen, sollte die Druckstufendämpfung erhöht werden. Drehen Sie im Uhrzeigersinn 6 Klicks und testen Sie erneut. Wenn dies zu viel war, drehen Sie 3 Klicks zurück. Wenn es sich hart und holprig anfühlt oder beim Bremsen zum Hüpfen neigt, sollte die Druckstufendämpfung verringert werden. Drehen Sie in sechs Schritten gegen den Uhrzeigersinn. Probelauf durchführen und ggf. wieder um 3 Klicks zurückstellen. Erst nach einer groben Voreinstellung macht es Sinn, weitere Feineinstellungen vorzunehmen.

7. Druckstufe einstellen

Die Druckstufendämpfung unterstützt die Feder in der Einfederbewegung. Beide Maximalstellungen testen, um ein Gefühl für den Dämpfer zu bekommen. Hierzu werden die Gabel und anschließend das Heck im Stand mehrfach mit unterschiedlicher Kraft eingefedert. Nun von der mittleren Position aus anfangen, auf der Strecke zu testen. Im Idealfall auf einer Strecke mit unterschiedlichen Unebenheiten, um verschiedene Situationen zu simulieren. Immer nur maximal 6 Klicks in eine Richtung, anschließend wieder 3 zurück. Man muss sich langsam zum gewünschten Ziel hinarbeiten. High-/Lowspeed-Dämpfung der Druckstufe: „Speed“ bezieht sich auf die Einfedergeschwindigkeit der Hinterachse. Der Low-Bereich geht bis ca. 0,6 Meter pro Sekunde und der High-Bereich bis ca. 1 Meter pro Sekunde. Das bedeutet, dass der Low-Bereich jedes Mal benutzt wird und der High-Bereich nur zusätzlich z.B. bei tiefen Bodenwellen. Dadurch wirken sich Änderungen des Low-Bereiches immer auch auf den High-Bereich aus. Beide Einstellungen sollten maximal 5 Klicks voneinander abweichen. TIPP: Alle Einstellungen/Schritte dokumentieren!

Sie sehen: Wie bei der Zugstufendämpfung leiden Traktion und Fahrzeugbeherrschung bei steigender Druckstufendämpfung. Beide fallen jedoch nicht so schnell ab wie in der Zugstufe. Beachten Sie, dass auch hier die maximale Fahrzeugbeherrschung rechts von der Traktion liegt.

Zum bgm Stoßdämpfer


Autor Maryzabel Cárdenas Ávila