Sonntagmorgen, Sonne, Kaffee im Garten, und dieser eine Satz aus einem Gespräch am Vorabend, der noch nachhallte:
„Hör mal, du Rennfahrer!“ – der genaue Kontext? Keine Ahnung mehr. Aber das Wort… Rennfahrer. Irgendwas hat da Klick gemacht.
Klar, ich bin eher so der Typ: Vollgas auf der Landstraße aber ich liebe auch den Strand & Sonnenbrille. Aber Rennen? Irgendwo in mir schlummerte diese Idee ja schon länger.
Und plötzlich war sie da – die Vision:
VESBEACHI! Rennen am Strand! Kein Witz, das gibt’s wirklich. Und es war auch noch das 5. Jubiläum. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Aber gut, Träumerei allein reicht nicht. Ich hatte noch einen abgerockten 130er DR in einem Roller schlummern. War doch schon mal ein Anfang.
Aber: Meine Special versauen? Never! Also musste ein neuer Rahmen her.
Und wie das eben so läuft, dauerte es keine 48 Stunden und irgendwer kennt irgendwen.
Gegen eine Kiste Bier gab es einen PK-s Vollcut im Zebralook.
Codename: „Marty“ war dann auch direkt klar.
Der Rahmen hatte schon ein paar Rennen gesehen – perfekt!
Dann ging alles irgendwie Schlag auf Schlag. Voller Motivation erzählte ich Uwe Schneider und Alex Stroh von meinem Plan. Die Reaktion?
Erst mal kollektives Kopfschütteln. Rennambitionen schön und gut, aber:
„Du brauchst mehr Power.“
Und wie das dann eben so ist … ich ließ mich überreden. Spaß kostet halt. ;)
Was die zwei zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten: Sie hatten sich in ein Abenteuer reingequatscht.
Fragen über Fragen – Setup, Reifen, Übersetzung, Fahrwerk, Regeln…
(Welche Regeln eigentlich genau? Keine Ahnung, egal, Hauptsache fahren!)
Ein paar Wochen und unzählige schlaflose Nächte später:
Das EGIG Zebra Marty war geboren.
Prüfstand, 24,7 PS / 127 km/h.
Aber hier geht’s ja um Sand – und damit auch um Grip, Traktion, Ansprechverhalten.
Alex und Uwe waren sich erneut einig: Das Getriebe musste kürzer.
Spoiler: Das war eine richtig gute Entscheidung. Aber das zeigt sich erst später …
Es war soweit! Der große Tag war da. Ich packte meine PX und das Zebra auf den Anhänger – ohne Kennzeichen konnte ich ja schlecht direkt bis Nethen fahren – und machte mich auf den Weg zum Strand.
400 Kilometer lagen vor mir, Richtung Nordsee.
4,5 Stunden Fahrt, genug Zeit zum Nachdenken.
Ich war ganz schön nervös. Originalfahrwerk – ist das vielleicht zu weich?
Hätte ich doch was Vernünftiges nehmen sollen?!
Ein Luftfilter wäre vielleicht doch eine gute Idee gewesen.
Aber ich sagte mir immer wieder: „Ey, es geht doch um nix...“
Mein Bauchgefühl antwortete nur mit einem Augenzwinkern:
„Jetzt hast du so viel Energie da reingesteckt – jetzt holst du die Schüssel auch nach Hause. Was sollen die Kollegen sonst sagen?!“
Und dann, endlich: VESBEACHI #5 – Das Markenoffene-Blechrollertreffen am Strand
… ich war da.
Und wow … diese Location! Einfach unglaublich.
Das sah mehr nach Urlaub als nach Rollertreffen aus.
Ein Rollertreffen der ganz besonderen Art. Ich war noch nicht mal ganz auf dem Gelände, da fuhren schon die wildesten Umbauten an mir vorbei – zusammen mit liebevoll erhaltenen Originalzuständen jeglicher Hersteller aus vielen Jahrzehnten.
Markenoffen halt …. Ich liebte es sofort.
Aber plötzlich hatte ich Zeitdruck.
Ich wollte endlich den Roller ausprobieren!
Runter zum Strand, voll motiviert – ab auf die Strecke…
Und sofort kam der Dämpfer:
Gar nicht so einfach. Wie soll man hier bitte schnell fahren?
Im Minutentakt legten sich Leute selbst schiebend auf die Nase.
Ich dachte mir nur: „Naja, nützt ja nix... Ziehen wir jetzt auch durch.
Und dann war’s endlich so weit: Samstag. Renntag. Showtime.
Und was dann passiert ist, glaubt mir keiner: Ich, ein Rookie, zack, eine Runde weiter, Gegner ausgefallen. Dann dritte, vierte … und plötzlich stand ich im Halbfinale.
Ich konnte es kaum fassen, aber dann – Finale. Da stand ich, völlig überwältigt, aber auch richtig im Rausch.
Am Ende wurde es der zweite Platz. Julius hat sich den ersten geholt – der Titelverteidiger höchstpersönlich. Respekt, Julius, das war verdient!
Aber mal ehrlich: Das war ja nur ein Teil des Ganzen. Neben der Rennstrecke gab es noch so viel mehr! Die Customshow war der Hammer – die Roller, die da standen, jedes Teil, jedes Detail.
Ich konnte mich gar nicht sattsehen, immer wieder was Neues entdecken. Und der Teilemarkt? Auch nicht von schlechten Eltern! Da gab’s alles, was das Schrauberherz höher schlagen lässt – von Deko-Zeugs bis gefühlt zu den seltensten Teilen der Welt, die man in keinem Laden mehr bekommt.
Nicht zu vergessen: die Leute! Alte Bekannte, viele neue Gesichter – immer wieder Gespräche über Technik, Tuning, was auch immer. Genau das macht das Ganze aus: die Mischung aus Rennen, Basteln und einfach die richtige Community.
Lärm, Sand, Schrauberei und ganz viel Roller-Leidenschaft. Es war ein Wochenende, das ich nie vergessen werde. Klar, der zweite Platz fühlt sich gut an, aber das ist erst der Anfang. Es gibt noch viel zu tun, noch viel zu lernen.
VESBEACHI #5 bleibt auf jeden Fall hängen. Und nächstes Jahr? Bin ich wieder dabei. Keine Frage! 
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